Let the Sunshine in!

Auf einer Wiese im Park treffen sich Berger und die Bande wie jeden Tag und palavern, diskutieren und albern herum… so einfach ließe sich der Inhalt von HAIR beschreiben – aber dies würde nicht den Kultstatus dieses Musicals erklären. Wenn nicht mit der Hippiekultur, die in diesem Musical thematisiert wird, ein Weg in eine andere „Welt“ beschritten worden wäre: außerhalb der Normen, friedliebend, sexuell befreit und ohne Ressentiments zwischen schwarz und weiß.

HAIR, die langen Haare, sind der sichtbare Ausdruck für: auf dem Wege sein, erwachsen zu werden, gegen die konventionellen Regeln der Gesellschaft aufbegehrend.

Unsere Generation „x“ heute ist eher stromlinienförmig, kurzgeschoren, scheinbar nur auf Funktionieren, Karriere und Wohlstand eingestellt. Und trotzdem: HAIR, das typische Kind der 68er Jahre, stellt Fragen und zeigt Haltung – zu Moral, Antikonformismus, Rassismus, Gewalt und sozialer Anpassung – die noch heute Jugendliche in aller Welt bewegen.

Noch immer wird die Welt nicht von Lieben und Frieden regiert! Jede Generation muss ihr Verhältnis zu Sex und Drogen, zu Demokratie und Anarchie neu definieren.

HAIR ist das erste Rock-Musical, Jahre vor Grease oder der Rocky Horror Show, und gerade wegen seiner mitreißenden Musik berühmt. Titel wie „Aquarius“, „Hair“ und „Let the Sunshine in“ sind nach wie vor Songs, die fast jeder kennt. Deshalb werden wir in der Neusser Produktion viele Titel im englischen Original belassen.

Ein Fantastical von Hans Ennen (Text) und Ralf Beckers (Musik)

Fantasmagorien, das Land aus dem die Träume und Geschichten kommen, ist in Gefahr. Kapitän Schwarzbart, ein skrupelloser Pirat, und sein Assistent Schmitt haben die Quellen von Fantasmagorien besetzt und schießen mit ihren Kanonen alle Träume ab, die aus diesen Quellen auf dem Weg zu den Menschen sind.

Aber Menschen, die nicht träumen, erfinden keine Geschichten. Und diese Geschichten wiederum sind die Nahrung für die Bevölkerung Fantasmagoriens: Elfen, Kobolde, Zauberer, Hexen, Indianer, Drachen… kurz aller „Winzlinge“ – wie das kleine Volk genannt wird – , die unsere fantastischen Träume bevölkern und unsere Märchen inspirieren.

Die Aufrechten Erzähler, eine Gruppe von Jungen und Mädchen, an die sich auf der Welt niemand mehr erinnert hat, und die so den Weg nach Fantasmagorien gefunden haben, sind die einzigen, die mit ihren Geschichten weiterhin die Grundversorgung der Bevölkerung absichern. Allerdings schrumpft die Gruppe mehr und mehr. Denn da ist die kleine Zauberin Morgana de la Roche du Fleur, kurz Fleur genannt, die durch ihre unüberlegten Zaubereien stets für Chaos sorgt. So hat sie zum Schutz der Aufrechten Erzähler deren Lager mit einem Vergissmich-Zauber belegt. Das heißt, jeder, der länger als 24 Stunden von diesem Lager fern ist, vergisst wer er ist, und wo er war. So wollte sie verhindern, dass Schwarzbart das Lager der Aufrechten aus einem der Bewohner herauspressen kann. Was sie allerdings nicht bedachte ist, dass die Jungs und Mädchen aber auch nicht mehr ins Lager zurückfinden… Und so hat sich die Gruppe auf sechs erschöpfte Fantasten reduziert, denen langsam aber sicher die Geschichten ausgehen.

So wird Pipps der Boss, ihr Anführer, in Begleitung von Fleur ausgeschickt, um sich in der Welt jemanden zu holen, der für neue Geschichten und Inspirationen sorgt.

Pipps trifft auf Holly, die ihre ganze Familie und auch die Kinderfrau Schmitt durch ihre Fantastereien ständig in komische Situationen bringt. Der Vater beschließt nach einem besonders ereignisreichen Zwischenfall, die Kinder räumlich voneinander zu trennen. So kommt Pipps mit seinem Angebot, die Kinder nach Fantasmagorien zu bringen, genau zur rechten Zeit. Ohne weiter darüber nachzudenken treten die Kinder die Reise im Schrank der Familie Baker an. Es folgen Kämpfe mit den Piraten, Begegnungen mit Sumpffliegen, Mysgynschen und Indianern, das Erwachen der ersten jungen Liebe, Fleurs Eifersucht und Verrat und die Erkenntnis, dass Tod und Leben zusammengehören und dass das Erwachsenwerden auch positive Seiten haben kann.

Opernbässe gesucht – und gefunden!

„In der Zeitung habe ich gelesen, dass die Alte Post noch Bass-Stimmen für ´Die drei Rätsel` sucht. Da habe ich mich gemeldet, wurde genommen  – und hier bin ich“, beschreibt Johannes-Heinrich Zils seinen unkomplizierten Weg mitten hinein in die aktuell laufende Neusser Opernproduktion.

Das Kulturforum Alte Post und die Musikschule der Stadt Neuss setzen mit dieser Inszenierung ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort und bringen wieder eine Co-Produktion auf die Bühne, die im September im Globe-Theater an der Rennbahn Premiere haben wird. Wie alle anderen Mitwirkenden erhält der 16jährige Schüler des Quirinus-Gymnasiums kein Honorar für seinen großen Einsatz. Alle Teilnehmer nehmen aus Freude am Projekt teil und genießen den Schauspiel- und Gesangsunterricht, der ihren Erfahrungsschatz während der zahlreichen Proben enorm bereichert. Eine echte „Win-Win-Situation“ also.

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Fleischfressende Monsterpflanze erobert das Globe

Seymour Krelbourn ist ein Loser. Im Blumengeschäft von Mr. Mushnik wird er als Mädchen für Alles hofflungslos ausgebeutet. Bei seiner Kollegin Audrey kann er nicht landen, weil sie mit einem sadistischen Zahnarzt liiert ist und von Seymours Liebe zu ihr nichs weiß.

Sein einziges Vergnügen ist der Besuch des Marktes im Chinesenviertel, wo es die ein oder andere exotische Pflanze zu entdecken gibt. Während einem dieser Marktgänge wird er von einer Sonnenfinsternis überrascht und findet hinterher eine Pflanze, die er zuvor nicht gesehen hat. Er kauft sie dem alten Chinesen, dem der Stand gehört, ab und trägt sie in den Blumenladen…

Doch wie man sie aufzieht, weiß er nicht. Erst durch Zufall entdeckt er das Gehiemnis, als er sich in den Finger schneidet und die Pflanze gierig sein Blut aufsaugt.

Das Wunder nimmt seinen Lauf: die Pflanze, zärtlich Audrey II genannt, wächst unter Seymours blutiger Pflege. Der Blumenladen kommt zu einigem Ansehen, Mr. Mushnik will Seymour adoptieren und auch Audrey scheint ihn mit anderen Augen zu sehen, wenn diese nicht von den Zähnen ihres Zahnarztfreundes zugeschwollen sind…

Aber das bisschen Blut aus Seymours Adern reicht bei weitem nicht aus, um den gierigen Appetit der Monsterpflanze zu stillen und der Blumenfreund, der den Weg zum Erfolg und in die Liebe einmal eingeschlagen hat, kann nicht mehr zurück: mehr Blut muss her… und bald schon gibt es die ersten Opfer…

Wie dieses Musical endet, können Sie ab dem 1. September auf der Bühne des Globe-Theaters sehen. Nur so viel sei verraten: es gibt – anders als im Kinofilm von 1961 – kein Happy End. Neuss ist in Gefahr!!!

Die Handlung

Die letzten sieben Tage Jesu von Nazareth, erzählt aus der Sicht seines Jüngers Judas Ischarioth. Während die Menschen Jesus für den Sohn Gottes halten, glaubt Judas, ihn stoppen zu müssen, um ihm und seinen Jüngern das Leben zu retten. Judas vertraut sich jenen Priestern an, die Jesus schließlich ans Kreuz nageln, um einen vermeintlich drohenden Volksaufstand zu verhindern. Erst nachdem Judas die Wächter in den Garten Gethsemane geführt hat, erkennt er, dass er von Gott benutzt wurde, um Jesus als Märtyrer sterben zu lassen.

Die Rockoper Jesus Christ Superstar zeigt einen unsicheren, von menschlichen Schwächen gezeichneten Messias; in einzelnen, in sich abgeschlossenen Songs entsteht so ein erweiterter, kommentierter Kreuzweg. 1971 in New York City uraufgeführt, wurde aus dem immer aktuellen Thema aufgrund der vielseitigen, mitreißenden Musik von Andrew Lloyd Webber – trotz des Widerstands einiger radikaler christlicher Gruppen – eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten.

Nachdem Ralf Beckers, Musikalischer Leiter der Produktion, im vergangenen Jahr für den „Kleinen Horrorladen“ auch Rockmusiker für sein Orchester heranbilden konnte, stand der Wunsch im Raum, diese fruchtbare musikalische Arbeit auch weiter fortzusetzen. Hierfür bietet die Rockoper „Jesus Christ Superstar“ einen anspruchsvollen Rahmen. Das bewährte Team Beckers, Regisseur Sven Post und Esther Berlansky für die Stimmbildung wird in diesem Jahr noch um Anne Hartkamp erweitert, die in der Musikschule ihren Jazz-Chor „Roundabout“ einstudiert hat und erstmalig in einer Globe-Produktion einsetzt.

Auf der Suche nach dem eigenen Paradies

Der junge Lasso ist noch nicht angekommen im Erwachsensein, als die Prinzessin Scharada alle Männer herausfordert, ihr drei Rätsel zu stellen. Errät die kluge Frau diese nicht, hat ihr Reich einen neuen König. Damit beginnt die Reise des jungen Mannes und eine ganze Reihe gefährlicher Verwicklungen, in denen unter anderem der vergiftete Kuchen von Lassos Mutter, die Klugheit, die Liebe, Freundschaft  und Vertrauen eine große Rolle spielen. Am Ende stehen Lasso und Scharada am Eingang zu ihrem eigenen Paradies. Wie dieses aussieht? Das entscheiden die beiden selbst.

„Der wesentlichste Punkt eines Musiktheaterprojekts für Kinder scheint mir zu sein, daß es auch mit Kindern stattfindet: es sollte ihnen eben nicht nur vorgeführt, sondern durch sie auf jeder Ebene auch dargestellt werden. Deshalb bin ich dem äußeren Modell des Pollicino von Hans Werner Henze gefolgt: die beiden Protagonisten sind Kinder, dazu ein Kinderchor; die Erwachsenenwelt wird dargestellt durch sechs Solisten und einen kleinen gemischten Chor.  Auch im Orchester sollen Kinder und Jugendliche möglichst mit ihren Instrumentallehrern und anderen Berufsmusiken zusammenspielen. Mein Wunsch ist, daß die „Profis“ zurückfinden zu der Spontaneität und dem lustvollen Ernst der Kinder, und die „Nichtprofessionellen“ etwas lernen können vom technischen Können und der Systematik der Älteren.“

(Detlev Glanert 2003)

Die Mitwirkenden

April / Mai 2009

Darsteller
Marie Althoff, Faraz Baghai, Sarah Belfqih, Christoph Benten, Jessica Bornträger, Katharina Brachthäuser, Marc Chmiel, Kerstin Cornette, Jasmin Emmerich, Falk Merlin Grossmann, Bruni Hackenbruch, Thomas Hover, Arlen Konietz, Jonathan Konietz, Stefanie Lenz, Enoh Meuthen, Anderson Oliviera, Thomas Peters, Philipp Polzin, Karima Rösgen, Stefan Rüttermann, Edwin Schulz, Moritz Schulze, Annkatrin Schwedhelm, Maren Somberg, Petra Stahlmann, Marc Tiedtke

Musiker
Norina Bitta, Simon Brandt, Peter Damaschke, Corinna Hentschel, Simone Hentschel, Philipp Höhn, Maximilian Hogeweg, Andreas Huck, Markus Hüsemann, Britta Karnbach, Patrick Konietzny, Benedikt Leenders, Hannah Nehrig, Jens Oerding, Ruben Peixoto Claro, Michael Urbatzka, Alexander Wening

Es singt der Jazzchor der Musikschule „Roundabout“.

September 2008

Darsteller
Sonja Aujezdsky, Faraz Baghai, Sarah Belfqih, Christoph Benten, Dominik Blumberg, Engracia Castelo, Marc Chmiel, Kerstin Cornette, Falk Merlin Grossmann, Vanessa Harbrecht, Holger Hönings, Thomas Hover, Alin Ivan, Arlen Konietz, Jonathan Konietz, Stefanie Lenz, Désirée Malethan, Kirill Malzev, Enoh Meuthen, Anderson Oliviera, Thomas Peters, Philipp Polzin, Stefan Rüttermann, Alina Schommer, Edwin Schulz, Moritz
Schulze, Annkatrin Schwedhelm, Maren Somberg, Petra Stahlmann

Musiker
Norina Bitta, Simon Brandt, Peter Damaschke, Corinna Hentschel, Simone Hentschel, Philipp Höhn, Maximilian Hogeweg, Andreas Huck, Markus Hüsemann, Britta Karnbach, Patrick Konietzny, Benedikt Leenders, Malik Meuthen, Hannah Nehrig, Jens Oerding, Ruben Peixoto Claro, Michael Urbatzka, Alexander Wening

Es singt der Jazzchor der Musikschule „Roundabout“.

Die Mitwirkenden

Darsteller

Dominik Blumberg, Wolfgang Decker, Annette Glietsch, Falk Merlin Grossmann, Tamara Jäger, Fabian Koglin, Stefanie Lenz, Denise Matthey, Alex Rettke, Friederike Mevissen, Marie-Christine Mühlen, Karima Rösgen, Annkathrin Schwedhelm, Maren Somberg

Besetzung 1.9.2007
Seymour: Edwin Schulz, Audrey: Karima Rösgen, Chrystal: Maren Somberg, Chiffon: Stefanie Lenz, Audrey II: Annette Glietsch

Besetzung 7.9.2007
Seymour: Edwin Schulz, Audrey: Denise Matthey, Chrystal: Tamara Jäger, Chiffon: Annkathrin Schwedhelm, Audrey II: Annette Glietsch

Besetzung 8.9.2007
Seymour: Edwin Schulz, Audrey: Denise Matthey, Chrystal: Tamara Jäger, Chiffon: Annkathrin Schwedhelm, Audrey II: Annette Glietsch

Besetzung 14.9.2007
Seymour: Fabian Koglin, Audrey: Karima Rösgen, Chrystal: Maren Somberg, Chiffon: Stefanie Lenz, Audrey II: Dominik Blumberg

Besetzung 15.9.2007
Seymour: Fabian Koglin, Audrey: Karima Rösgen, Chrystal: Maren Somberg, Chiffon: Stefanie Lenz, Audrey II: Dominik Blumberg

Besetzung 21.9.2007
Seymour: Fabian Koglin, Audrey: Denise Matthey, Chrystal: Tamara Jäger, Chiffon: Annkathrin Schwedhelm, Audrey II: Dominik Blumberg

Besetzung 22.9.2007
Seymour: Fabian Koglin, Audrey: Denise Matthey, Chrystal: Tamara Jäger, Chiffon: Annkathrin Schwedhelm, Audrey II: Dominik Blumberg

Musiker

Miki Feldmüller, Corinna Hentschel, Simone Hentschel, Karina Kalinowski, Britta Karnbach, Joelle Vielhaber, Charlotte von Schönfeld, Simon Brandt, Jasper Hauenstein, Martin Herrmann, Philipp Höhn, Markus Hüsemann, Jens Oerding, Patrick Konietzny, Benedikt Leenders, Ruben Peixoto Claro, Georg Rutha, Damian Schroers, Michael Urbatzka

Wo ist Kurt?

Mit der 1921 komponierten Operette „Der Vetter aus Dingsda“ lassen sich Musikschule und Alte Post nach über 6jähriger gemeinsamer Musical-Arbeit erstmalig auf ein neues Genre ein. Eine lockerleichte Sommerkomödie mit frischen Melodien, die allemal an die klassischen Musicals heranreicht:

Julia de Weert lebt unter Aufsicht ihres Onkels Josse und Ihrer Tante Wimpel im Haus Ihrer verstorbenen Eltern zusammen mit dem Bruder Kurt, der zwar an vielen Verwicklungen in dieser Operette beteiligt ist, aber nie in Erscheinung tritt. Neben Julia und Kurt lebt auch noch Hannchen im Haus, eine Freundin Julias, die hier ihre Ferien verbringt.

Vor sieben Jahren gab’s auch einen Vetter, Roderich de Weert, aber der konnte als pubertierender Jüngling nicht die Finger von Julia lassen, die damals erst 16 war, und wurde kurzerhand nach Batavia in die Deutschen Kolonien verbannt. Nicht ohne Julia das Versprechen abzunehmen, jeden Abend, wenn der Mond aufgeht, seiner zu gedenken.
So steht Julia also seit sieben Jahren brav des Abends auf dem Balkon und gedenkt seufzend seiner.

Nun werden alle Mädels mal erwachsen und volljährig, auch in den 20er Jahren und damit gingen Onkel und Tante des beträchtlichen Vermögens, dass Julia dann erbt, bzw. dessen Verwaltung verlustig und dies würde erhebliche Einbußen im Lebensstil mit sich bringen. Daher besinnt sich Onkel Josse auf seine geldgeile Familie und zitiert seinen Neffen August in Julias Haus, damit er Julia heiratet und das Geld in der Familie Kuhbrot verbleibt.

Da ist aber auch Egon von Wildenhagen, ein geckenhafter Jüngling, wie es in der Besetzung heißt. Auch der ist scharf auf Julia. Und da sein Vater zum einen Landrat, zum anderen neben Josse auch Vormund ist, ist er ein ernstzunehmender Gegner. Und der schafft es, Julia just an dem Abend, an dem die Operette beginnt, für volljährig erklären zu lassen.
Und damit beginnt das Problem, denn da der Neffe August noch nicht angekommen ist, wird’s eng für Onkel Josse.
Da taucht plötzlich mitten in der Nacht ein fremder Mann auf und die „frischvervolljährigte“ Julia spielt ihm einen Streich, indem sie sich als die Dienerin im „Zauberschloss“ ausgibt. Dieser Zauber geht allerdings nach hinten los, denn plötzlich scheint dieser reale Fremde viel interessanter zu sein, als der imaginäre Liebste aus Kindertagen. Und sie bietet ihm an, die Nacht in ihrem Haus zu verbringen – im Zimmer des abwesenden Kurt.

Am nächsten Morgen werden Onkel und Tante mit diesem eigenartigen jungen Mann – in Kurts Anzug – konfrontiert, der sich bereits durch Hannchen über die familiären Zustände informiert hat. Er outet sich als der verschollene Roderich. Sehr zur Begeisterung Julias, die jetzt die Fortsetzung ihres Kindertraums mit den Zutaten der Erwachsenen genießen möchte. Das heißt, sie würde es gerne, aber an ihr nagt der Zweifel. Ist der Fremde wirklich Roderich de Weert?
Außerdem ist auch Egon nicht untätig und hat das Konsulat eingeschaltet, um zu erfahren, was es mit Roderich de Weert auf sich hat. Und mitten in das scheinbare Happy End des zweiten Aktes platzt die Nachricht, dass Roderich zwar auf dem Wege nach Deutschland ist, aber erst heute eintreffen wird. Wie kann er da gestern schon angelangt sein????
Von Julia zur Rede gestellt… schweigt er sich aus. Es donnert im Hause de Weert.

Mit dem dritten Akt betritt ein zweiter Fremder die Bühne und bringt das burschikose Hannchen innerhalb von fünf Minuten dazu, sich voll und ganz zu verlieben. Da das auf Gegenseitigkeit beruht, sind die beiden nach ca. sieben Minuten verlobt. Und da taucht dann die Frage auf, wer denn dieser zweite Fremde ist. Er ist Roderich de Weert und Hannchen verzweifelt. Da taucht der erste Fremde auf und outet sich als August Kuhbrot, der verschollen geglaubte Neffe Josses aus Berlin. Schnell tauschen Roderich und er die Kleider, einen grünen Wanderanzug, mit dem August am Abend vorher aufgetaucht war. August erhält den Auftrag, die rachsüchtige Verwandtschaft, die ihn für den Mörder Augusts hält, solange hinzuhalten, bis Roderich seine Rolle übernehmen kann.
Das tut er dann auch mit großem Erfolg, und als der erfreute Josse ihn seiner Julia vorstellt, passiert das Erwartete: Julia erkennt ihren Jugendgeliebten nicht und will diesen widerlichen August vom Hofe hetzen lassen. Der gibt sich als Roderich zu erkennen. Das Happy End setzt ein: Roderich bekommt Hannchen und Julia bekommt August. Josse und Wimpel bleiben im Hause… Und Egon? Egon geht nach Batavia. Bleibt nur noch eine Frage: Wo ist Kurt?

Mitwirkende

Sebastian Broich, Mascha Corman, Tossia Corman, Elke Espert, Christine Felger, Sebastian Heinen, Elisa Holz, Britta Kollmann, Konstantin Kreiner, Stefanie Lenz, Laura Meißner, Caren Patt, Alexander Rettke, Daniela Rothhausen, Christoph Schoeneck, Franca Schrörs, Edwin Schulz, Annkathrin Schwedhelm, Jens Thomé, Marco Wedel, Jan David Winstroer