„Ach Sie fragen nach dem Weltbild? Das ist Hollywoodlich, wie vermutlich“.

Chicago in den 20erJahren. In Bills Ballhaus planen Gangster unter Anleitung der „Fliege“, einer berüchtigten Gangster-Lady, einen Banküberfall. Auf sie trifft Lilian Holiday mit einem ihr anvertrauten Stoßtrupp der Chicagoer Heilsarmee, um die Verbrecher auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Lilian, von Eifer gepackt, trinkt ein Glas zuviel des angebotenen Whiskys, während Bill, der Chef der Bande, mit ihr anbändelt. Daraufhin muss Lilian die Heilsarmee verlassen. Die „Fliege“versucht Bill aus dem Verkehr zu ziehen…

„Und das ganze endet happyendlich – Selbstverständlich“. Die Frage ist nur für wen, und zu welchem Preis?

Am 31. August 1928 errangen Bertold Brecht und Kurt Weill im Berliner Theater am Schiffbauerdamm einen Erfolg, wie ihn die musikalische Welt seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte: Ihre gemeinsame „Aktualisierung” der englischen Beggar’s Opera von John Gay und Christoph Pepusch wurde als Dreigroschenoper zu einem Triumph, der sich praktisch bis heute überall wiederholt, wo die pfiffige Musik mit den frechen Texten erklingt.

War es da ein Wunder, daß das Autorengespann den Vorgang möglichst bald wiederholen wollte? So links kann vermutlich gar kein Herz schlagen, daß es vor der rechten Menge Goldes nicht kapitulierte…